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Holzoberfläche

Die Oberfläche von Holz sollte, egal ob es sich um Massivhölzer oder furnierte Platten handelt, geschützt werden. Nicht geschützte Oberflächen sind der stark schwankenden Luftfeuchtigkeit im Wohnmobil ausgesetzt und besonders empfindlich gegenüber Schmutz und Kratzern. Egal, welchen “Überzug” man wählt, er gewährt einen gewissen Schutz.

Lacke schliessen (versiegeln) die Oberfläche und bieten, je nach Auswahl der Lackart, den besten Schutz gegenüber Kratzern, sowie Schmutz und Feuchtigkeit. Wenn man sich bei seinem Wohnmobil für’s Lackieren entscheidet, sollte man darauf achten, dass man wirklich Holzlack verwendet. Vor dem eigentlichen Lackieren muss die Oberfläche grundiert werden. Die Grundierung schliesst die Poren und bildet die Basis für den späteren Lackauftrag. Sehr gute Erfahrungen wurden mit Produkten der Firma Clou (www.clou.de) gemacht. Die Lacke und Grundierungen trocknen schnell und lassen sich gut verarbeiten. Die Schnellschleif-Grundierung trocknet z.B. in knapp 30 Minuten, so dass keine langen “Trockenpausen” entstehen. Bei den meisten Lacken werden in der Regel zwei Schichten Lack aufgetragen. Nach dem Grundieren und vor der zweiten Lackschicht muss das Holz geschliffen werden. Verwenden Sie feines scharfes Schleifpapier (mindestens 240 er), benutzen Sie bei Flächen immer einen Schleifklotz (z.B. einen aus Kork), schleifen Sie nur in Faserrichtung, ohne festen Druck auszuüben. Meistens reicht ein einmaliges leichtes “abwischen” mit dem Schleifpapier. Ob genug geschliffen wurde, erkennt man leicht, indem man vor dem Schleifen mit der Hand über das Werkstück fährt, es sollte sich etwas rauh anfühlen, die Fasern im Holz haben sich durch die Grundierung hochgestellt.  Dann schleifen Sie leicht ohne Druck mit dem feinen Schleifpapier den gefühlten Bereich, fühlen dann noch einmal mit der Hand, sobald die Stelle sich glatt anfühlt, hat man schon genug geschliffen. Die hochgestellten Holzfasern sind abgeschliffen, das reicht, die nächste Lackschicht kann aufgetragen werden. Wenn man zum Auftragen des Materials keine Spritzpistole verwenden kannt oder möchte, weil der Lackauftrag mit einem Pinsel sparsamer ist, sollte man am besten einen weichen Flachpinsel verwenden und die Grundierung sowie den Lack dünn und immer in Faserrichtung auftragen. Der Zwischenschliff mit Schwing- oder Bandschleifer ist nur etwas für geübte “Schleifer” und außerdem kommt man mit den Geräten in keine Ecke, also lieber mit der Hand arbeiten.

Die Glanzstufe des Lackes ist selbstverständlich eine Frage des Geschmacks, bedenken Sie bei der Auswahl, dass auf Hochglanzflächen jeder kleinste Fingerabdruck zu sehen ist, dass matter Lack sehr viel Unebenheiten und Fingeradrücke etc. schluckt, aber auch etwas stumpf wirkt. Seidenmatte Lacke sind unseres Erachtens die beste Wahl.

Lasuren sind dünnflüssig und dringen in das Holz ein. Sie schliessen die Oberfläche nicht und lassen somit das Holz atmen. Bieten aber trotzdem einen gewissen Schutz gegen Feuchtigkeit und Schmutz. Im Wohnmobil sollten lasierte Flächen immer mit einer Klarlackschicht überzogen werden. Aber Vorsicht! Erst an einem Probestück ausprobieren, ob der Lack wirklich hält, nicht jede Lasur verträgt sich mit jedem Lack. Und ganz wichtig die Lasur muss wirklich restlos trocken sein, bevor diese lackiert werden kann. Mit farbiger Transparentlasur kann man den Farbton des Holzes beeinflussen. Übrigens: die Musterstücke in den Baumärkten entsprechen nicht immer den tatsächlichen Ton der Lasur. Bevor das “echte Werkstück” lasiert wird, sollte ein Probestück lasiert werden. Durch mehrmaligen Auftrag der Lasur kann der Farbton beeinflusst werden. Ein Tipp? wenn man das Werkstück vor dem Farblasieren mit farbloser Lasur behandelt und gut trocknen lässt, dringt die Farblasur nicht mehr so tief in das Holz ein, wenn dann beim Farblasieren der Ton zu dunkel wird, schnell die noch feuchte Lasur abwischen (fusselfreier Lappen). Mit dieser Wischtechnik, lassen sich bei etwas Übung nette Effekte erzielen. Lasuren werden mit einem nicht zu weichen Pinsel dünn und gleichmäßig immer in Faserrichtung aufgetragen. Beachten Sie! Bei tranparenten Farblasuren niemals quer zur Maserung streichen, dass gibt häßliche Flecken, Schatten.

Wachs als Oberflächenschutz ist ein seit Jahrtausenden bekanntes Mittel. Wachse betonen die natürliche Holzmaserung und verleihen der Oberfläche eine warme, angenehme Ausstrahlung. Gewachstes Holz fühlt sich sehr weich, warm und griffig an. Mit Wachs behandeltes Holz bleibt atmungsaktiv, weil der Wachs das Holz zwar nährt, aber keine ganz geschlossene Oberfläche bildet. Wer die Oberflächen im Wohnmobil wachsen möchte, sollte sich im klaren sein, dass gewachste Flächen pflegeintensiv sind. Das Wachs an Gebrauchsgegenständen hält nicht ewig, es wird durch den Gebrauch abgewischt und muss regelmässig nachbehandelt werden. Zur Erstbehandlung des Holzes bieten sich schnelltrocknende Flüssigwachse an, die auch in unterschiedlichen Farbtönen erhältlich sind. Die Verarbeitung ist relativ einfach. Die gut vorgearbeitete Oberfläche wird entstaubt, das Wachs wird mit einem Pinsel oder weichen Lappen gleichmässig und nicht zu dick, in Faserrichtung aufgetragen. Überschüssiges Wachs wird einfach abgewischt. Nach dem vollständigen Trocknen wird mit einem weichen Lappen poliert. Der Vorgang kann beliebig oft wiederholt werden, bis der gewünschte Effekt erzielt ist. Zum Nachbehandeln, so zu sagen zum Auffrischen des Wachses, wird etwas Wachs an einen Lappen gebracht und einfach über die zu behandelnde Oberfläche gewischt. Also einfach eine “hauchdünne” Schicht aufbringen und diese dann wieder mit einem weichen Lappen polieren.  Übrigens bringen unseres Erachtens beim Wachsen mehrere dünne Schichten einen besseren Schutz als eine von Anfang an dicke Schicht.

Egal, welchen Oberflächenschutz Sie wählen, ganz wichtig ist auch, dass das Holz vor der Bearbeitung trocken ist und das Holz immer allseitig behandelt wird. Damit ist gemeint, dass auch Schränke etc. von innen behandelt werden müssen. Wenn das Holz, egal ob Platten oder massives Holz nicht von allen Seiten behandelt wird, kann das Holz auf der nicht behandelten Seite leichter die Luftfeuchtigkeit aufnehmen und somit arbeitet diese Seite anders als die behandelte Seite. Das Holz kann sich leichter verziehen, es kann also krumm und schief werden.

Lacke, Wachse und Lasuren sollten grundsätzlich immer in gut belüfteten Räumen verarbeitet werden. Beachten Sie diesbezüglich unbedingt die Gefahrenhinweise der Hersteller. 

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